Warum natürliche Lebensmittel erste Wahl sind

Heutige Verbraucher werden enorm verunsichert. In den Medien kursieren teilweise Berichte, die sich komplett widersprechen. Fastfood, natürliche Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel – was darf man heute noch essen?

Die Ausgangslage

Da stehen auf der einen Seite teils auch hochkarätige Mediziner, die immer noch behaupten, dass die Ernährung weitestgehend irrelevant sei. Aussagen wie „eine doppelte Portion Pommes deckt den Tagesbedarf an Vitamin C“ wabern immer noch durch unsere Medien. Diese Aussage ist schlichtweg falsch. Um die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung geforderte tägliche Vitamin C-Dosis mit Pommes aufzunehmen, müsste man jeden Tag 600 g der frittierten Knolle zu sich nehmen. Solche Aussagen gehen jedoch weiter. Denn sie vermitteln ein Bild, dass unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit nicht von unserer Ernährung abhängen. Jeder, der sich eine Woche nur von Fast Food ernährt hat und danach versucht körperliche Höchstleistung zu erbringen, wird sich jedoch bereits durch diesen einfachen Selbstversuch vom Gegenteil überzeugen können.

Auf der anderen Seite stehen zahlreiche Vertreter, die Nahrungsergänzungsmittel für unverzichtbar halten und die Einnahme von teils mehreren Präparaten auch bei gesunden Personen dringend nahelegen.

Dieser enorme Widerspruch führt verständlicherweise bei vielen Verbrauchern zu großen Verunsicherungen. Ich möchte hier einen weiteren Weg aufzeigen. Ich zeige auf wissenschaftlich fundierter Basis, warum natürliche Lebensmittel immer erste Wahl sein sollten.

Die Lösung: natürliche Lebensmittel

Ein entscheidender Faktor für die Wahl natürlicher Lebensmittel findet in unseren Medien, aber auch in wissenschaftlicher Literatur häufig eine viel zu geringe Beachtung. Wenn wir natürliche Lebensmittel essen, nehmen wir immer einen ganzen Nährstoffmix zu uns. Viele der einzelnen Bestandteile und deren gesundheitlicher Wirkungen werden erst nach und nach verstanden. Insbesondere auch die Wechselwirkungen verschiedener Bestandteile, die sich in ihrer Wirkung unterstützen, werden erst allmählich verstanden. Dies soll das folgende Beispiel verdeutlichen.

Ein Fallbeispiel: Die Versorgung mit Omega 3-Fettsäuren

Sehen wir uns die Versorgung mit Omega 3-Fettsäuren an. Nahrungsergän­zungs­mittel enthalten meist die langkettigen Omega 3-Fettsäuren EPA und DHA in der sogenannten Ethyl-Ester-Form oder in der Triglycerid-Form. Was heißt das?

Wenn wir von Fettsäuren sprechen, müssen wir bedenken, dass diese nicht als freie Fettsäuren vorkommen. Fettsäuren liegen stattdessen gebunden vor z.B. als sogenanntes Triglycerid. Bei Triglyceriden sind drei Fettsäure­ketten (z.B. EPA oder DHA) an ein Glycerinmolekül gebunden. Die Triglycerid-Form ist die natürliche Form, wie sie auch in der Natur in Pflanzen und Tieren vorkommt. Auch in Fisch finden wir dementsprechend die Triglycerid-Form. In Fisch finden wir jedoch auch weitere natürliche Formen, z.B. sogenanntes Lysophosphatidylcholin-DHA. Dies ist eine besondere Form, die im Kern auch aus einem Glycerinmolekül besteht, aber nur mit einem Fettsäurerest verbunden ist. Einige Studien legen nahe, dass diese Öle besonders für die Versorgung unseres Gehirns mit DHA notwendig sind. In Nahrungs­er­gänzungs­mitteln findet sich hingegen teilweise noch die sogenannte Ethyl-Ester-Form. Hierbei ist die Fettsäure nicht mit einem Triglycerid, sondern nur mit einem Ethanol-Molekül verbunden. Dies mag Ihnen jetzt als kleiner Unterschied erscheinen, führt jedoch zu deutlichen Unterschieden in der Aufnahme im menschlichen Körper. So wird die natürliche Form deutlich besser vom Körper aufgenom­men als die künstliche Ethyl-Ester-Form. Natürliche Lebensmittel liefern ganz automatisch Omega 3-Fettsäuren, die gut von Ihrem Körper aufgenommen werden können.

Der Mix machts

Noch ein Punkt spricht für natürliche Lebensmittel. Schauen wir uns dazu nochmal das Beispiel der Omega 3-Fettsäuren an: Während der Fokus in der Wissenschaft und den Medien lange Zeit nur auf den Omega 3-Fettsäuren lag, wurde in den letzten Jahren eine neue Klasse von Fettsäuren identifiziert. Die sogenannten Furanfettsäuren sind eine noch wenig erforschte Klasse von Mikronährstoffen, das heißt sie kommen nur in sehr geringen Mengen vor. Wir finden diese beispielsweise in Kaltwasserfischen, die auch sehr reich an Omega 3-Fettsäuren sind. Geringe Mengen sind in diesem Fall jedoch kein Nachteil. Furanfettsäuren werden als hochgradig antioxidativ beschrieben und können damit auch der Oxidation der empfindlichen Omega 3-Fettsäuren entgegenwirken. Zahlreiche darüberhinausgehende positive gesundheitliche Eigenschaften von Furanfettsäuren werden diskutiert. Schon bald könnte diese neue Klasse an Fettsäuren Einzug in die Regale der Nahrungs­ergänzungsmittel finden. Essen Sie natürliche Lebensmittel, dann müssen Sie sich um einzelne Inhaltsstoffe keine Gedanken machen. Denn die Fülle an unter­schiedlichen, sich in ihrer gesundheitlichen Wirkung ergänzenden Substanzen liefert ein natürliches Lebensmittel ganz automatisch. Dazu noch häufig sehr günstig und leicht verfügbar. Damit können Sie den neuesten Ernährungstrends und Diskussionen um einzelne Inhaltsstoffe ganz entspannt begegnen.

In Kürze zusammengefasst

Unsere Nahrung besteht immer aus hochkomplexen Gemischen. Neue, verbesserte Analysemethoden führen zur Identifizierung von neuen Substanzen oder ganzen Substanzklassen und erweitern unser vorhandenes Wissen. Diese Vielfalt an unterschiedlichen Stoffen mit positiven und teils sich verstärkenden Wirkungen kann ein Nahrungsergänzungsmittel nicht imitieren. Hier muss sich der Hersteller allein schon auf Grund der technischen Herstellbarkeit auf wenige Einzelsubstanzen beschränken. Genau diese Vielfalt ist es aber, die natürliche Lebensmittel so einzigartig macht.