Die besten Öle – aus regionalen Ölmühlen
Öle sind zu Massenprodukten geworden. Günstig und überall zu bekommen. Diese industrielle Massenware hat aber auch dazu geführt, dass meist die immergleichen Öle Verwendung finden. Industriell wird in Deutschland häufig Sonnenblumenöl eingesetzt. In den USA findet auch Maiskeimöl und insbesondere Sojaöl Verwendung, welches bei uns eher selten genutzt wird. Beiden ist aber gemein, dass sie einen großen Anteil Omega 6-Fettsäuren und kaum Omega 3-Fettsäuren besitzen. Über das Omega 6- zu Omega 3-Verhältnis habe ich bereits einen ausführlichen Artikel geschrieben. Doch es gibt Alternativen, die sowohl der Gesundheit guttun als auch ganz neue geschmackliche Erlebnisse bieten.
Diese finden wir häufig bei kleineren Ölmühlen, von denen es in Deutschland noch ca. 600 gibt. Denn neben der großen internationalen Konkurrenz gibt es auch diese noch: Regionale Ölmühlen, die Öle nach bester Handwerkskunst herstellen. Mit ein bisschen Suche werden Sie sicher auch eine Ölmühle in Ihrer Nähe finden. Insbesondere in Süddeutschland finden sich noch zahlreiche Ölmühlen.
Die besten Öle vorgestellt
Diese Ölmühlen stellen häufig auch Öle her, welche die Industrie noch wenig nutzt (aber natürlich auch Standardöle wie Rapsöl). Die Öle müssen sich aber ganz und gar nicht verstecken:
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Walnussöl
besitzt ein Omega 6- zu Omega 3-Verhältnis von ca. 5:1 bei einem insgesamt hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (insgesamt über 70 % mehrfach ungesättigte Fettsäuren). Es enthält zudem Vitamin E, welches als Antioxidationsmittel wirkt und damit die Oxidation von ungesättigten Fettsäuren verhindert. Da Walnussöl nur einen geringen Anteil von einfach ungesättigten Fettsäuren besitzt, sollten Sie Walnussöl nicht oder nur leicht erhitzen und beispielsweise in Salaten nutzen. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren würden sonst Schaden nehmen.
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Leinöl
ist der Star unter den Omega 3-haltigen Ölen. Leinöl besitzt ein Omega 6- zu Omega 3-Verhältnis von 1:4, enthält also deutlich mehr Omega 3- als Omega 6-Fettsäuren. Aufgrund des sehr hohen Gehalts an empfindlichen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, kann Leinöl leicht bitter oder ranzig schmecken. Achten Sie daher darauf, möglichst frisch gepresstes Leinöl zu kaufen. Dann sollten diese Probleme nicht auftreten! Leinöl dürfen Sie auf keinen Fall erhitzen. Sie können Leinöl sehr gut in Quark einrühren – für einen perfekten Start in den Tag.
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Rapsöl
besitzt ebenfalls ein vorteilhaftes Omega 6- zu Omega 3-Fettsäuren von 2:1. Der Hauptbestandteil von Rapsöl mit ca. 60 % ist jedoch die einfach ungesättigte Ölsäure. Damit ist Rapsöl deutlich hitzebeständiger als Leinöl und eignet sich auch gut zum Kochen. Zum Braten eignen sich besonders sogenannte „high oleic“ Raps-Sorten. Das sind Rapsöle, die einen höheren Anteil an Ölsäure besitzen und damit einen höheren Rauchpunkt besitzen. Deshalb können Sie diese höher erhitzen.
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Hanföl
ist ebenso bekannt für sein äußerst günstiges Omega 6- zu Omega 3-Verhältnis von ca. 3:1 und ist damit gut geeignet unsere in der Regel Omega 6-lastige Ernährung auszugleichen. Von Hanföl werden Sie übrigens nicht „high“. Die Hanfsamen und das gepresste Hanföl enthalten kein THC, welches für den berauschenden Effekt in Cannabis verantwortlich ist. Dafür ist Hanföl zusätzlich zu Omega 3-Fettsäuren ein perfekter Lieferant von Tocopherolen, Carotenoiden, Phytosterinen und anderen bioaktiven Verbindungen. Bei allen positiven Eigenschaften: Erhitzen sollten Sie Hanföl nicht, da der Rauchpunkt bereits bei 165 °C liegt. Nutzen Sie Hanföl stattdessen für Salatdressings oder Dips.
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere wenig bekannte Öle, wie zum Beispiel Kürbiskernöl, Senföl, Hagebuttenkernöl, Sesamöl, Kokosöl oder Erdnussöl, die interessante geschmackliche Variationen in Ihren Alltag bringen können. Diese schauen wir uns in einem der nächsten Beiträge genauer an.
Wie Sie ein gutes Öl erkennen
Ein gutes Öl erkennen Sie übrigens daran, dass es kalt gepresst wurde bei Temperaturen unter 40 °C und nur filtriert wurde. Industrielle Öle werden bei der Herstellung oft erhitzt, was die Herstellung vereinfacht und günstiger macht, aber dazu führt, dass wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen. Insbesondere die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie Omega 6- und Omega 3-Fettsäuren, sind besonders hitze- und lichtempfindlich. Gute Öle werden daher stets in einer lichtgeschützten Braunglasflasche verkauft.
Die Vielfalt an pflanzlichen Ölen ist groß. Diese Vielfalt gilt es auszuprobieren.