Buchweizen – Schatz der Natur

Buchweizen ist eine alte Nutzpflanze, die ihren Ursprung wahrscheinlich in den bergigen Provinzen Südchinas findet. Dabei ist Buchweizen anders als der Name vermuten lässt kein Getreide, sondern gehört zu den Knöterichgewächsen und wird daher auch als Pseudogetreide bezeichnet.

Das Schattendasein von Buchweizen

Obwohl Buchweizen weltweit angebaut wird, ist es in unserer Gesellschaft immer noch ein häufig unbekanntes und vor allem unterschätztes Lebensmittel. Dabei bringt Buchweizen einige sehr interessante Eigenschaften mit, welches dieses zu den Pseudogetreiden gehörende Lebensmittel deutlich z.B. von Weizen oder Reis unterscheidet. Dass Buchweizen solch ein Schattendasein führt, liegt vermutlich auch daran, dass es kein Gluten (Klebereiweiß) enthält und damit – zumindest nicht allein – zu Brot verarbeitet werden kann. Für Menschen mit Glutenunverträglichkeit ist Buchweizen damit aber bestens geeignet. Verarbeitet finden Sie dieses Pseudogetreide zum Beispiel als Buchweizenmehl (aus dem Sie zum Beispiel hervorragende Pfannkuchen zaubern können) oder als Buchweizenflocken (die bestens in die morgendliche Müslimischung passen). In den letzten Jahren hat auch die Wissenschaft mehr und mehr erkannt, was in Buchweizen steckt. Das schauen wir uns einmal im Detail an.

Wertvolle Inhaltsstoffe von Buchweizen
  • Buchweizenkörner sind reich an Ballaststoffen und besitzen einen niedrigen glykämischen Index. Der glykämische Index gibt dabei an, wie schnell der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit steigt. Dieser glykämische Index liegt bei Buchweizen niedriger als beispielsweise bei Weizen. Buchweizen sättigt damit lange und verhindert ungesunde Heißhungerattacken, die dazu führen, dass man üblicherweise viel zu viel isst.
  • Im Gegensatz zu Weizen, Reis oder Mais ist Buchweizen eine gute Quelle von einigen B-Vitaminen wie Pyridoxin, Niacin, Riboflavin, Thiamin und Folsäure. B-Vitamine sind eine sehr diverse und wahrscheinlich mit Ausnahme von Vitamin B12 und Vitamin B9 (Folsäure) auch eine häufig in der öffentlichen Wahrnehmung vergessene Gruppe von Vitaminen. Dies macht B-Vitamine aber nicht weniger wichtig. Buchweizen kann hier einen Beitrag zur adäquaten Versorgung mit B-Vitaminen leisten.
  • Buchweizen besitzt ein ausgeglichenes Aminosäure-Profil und enthält alle essenziellen und semi-essenziellen Aminosäuren. Essenzielle Aminosäuren, wie beispielsweise Lysin oder Methionin, kann der Körper nicht selbst herstellen. Die semi-essenziellen Aminosäuren (Arginin und Histidin) müssen nur in bestimmten Situationen, wie beispielsweise bei Heranwachsenden, mit der Nahrung aufgenommen werden. Da Buchweizen alle diese für uns wichtigen Aminosäuren in einer ausgewogenen Mischung enthält, spricht man auch von einer hohen biologischen Wertigkeit. Die biologische Wertigkeit, das heißt die Proteinqualität im Buchweizen, ist vergleichbar mit der vieler tierischer Lebensmittel oder teilweise sogar besser. Dies macht Buchweizen zu einem interessanten Lebensmittel insbesondere auch für Vegetarier und Veganer.
  • Buchweizen ist auch eine gute Quelle von Mineralien insbesondere Mangan, Magnesium, Eisen und Phosphor.
Buchweizen als alte Heilpflanze

Noch ein Aspekt macht den Echten Buchweizen zu einer interessanten Pflanze. Buchweizen wurde bereits im Jahr 1999 zur „Arzneipflanze des Jahres“ gekürt. Denn insbesondere Tees aus Buchweizenkraut werden bereits seit langem als pflanzliche Unterstützung bei Venenschwäche genutzt. Verantwortlich für den positiven Effekt soll die Substanz Rutin, ein Flavonoid, sein, die in den Blättern des Echten Buchweizen zu finden ist. Die Studienlage hierzu ist zwar recht dünn (was auch nicht verwundert, da es bei Buchweizenkraut-Tee nicht viel zu verdienen gibt), Nebenwirkungen beim Konsum von Buchweizentee sind aber auch nicht bekannt. Der Konsum von Buchweizenkraut-Tee kann also auch nicht schaden.

Wie wir gesehen haben, steht das Pseudogetreide Buchweizen den echten Getreidesorten in seinen Inhaltsstoffen in nichts nach. Buchweizen wird langsam beliebter auf unserem Speiseplan – nutzen auch Sie die Vorteile von Buchweizen. Günstig und einfach in den täglichen Speiseplan zu integrieren.

Referenzen

Eggum BO. et al. (1980), Chemical composition and protein quality of buckwheat (Fagopyrum esculentum Moench), Plant Foods for Human Nutrition, 30, 175–179.

Gimenez-Bastida JA. and Zielinski H. (2015), Buckwheat as a Functional Food and Its Effects on Health, J. Agric. Food Chem., 63: 36, 7896–7913.

Huda Md.N. et al. (2021), Treasure from garden: Bioactive compounds of buckwheat, Food Chemistry, 335, 127653.

Ihme N. et al. (1996), Leg oedema protection from a buckwheat herb tea in patients with chronic venous insufficiency: a single-centre, randomised, double-blind, placebo-controlled clinical trial, European Journal of Clinical Pharmacology, 50, 443–447.

Rybicka I. and Gliszczynska-Swigło A. (2017), Gluten-Free Flours from Different Raw Materials as the Source of Vitamin B1, B2, B3 and B6, J. Nutr. Sci. Vitaminol., 63, 125–132.